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Thomas Schmitz zurück als Trainer der Senioren

Thomas Schmitz zurück als Trainer der Senioren

Als echter kölscher Junge kam Thomas Schmitz alsbald mit dem Eishockey in Kontakt und brachte es sehr weit. Da er sich aber für den Beruf entschied, blieb er seinem Sport wenigstens als Trainer erhalten. Mit einer großen Coachingerfahrung (sieben Jahre) kehrt er als Headcoach der ersten Mannschaft des ESV Bergisch Gladbach zurück. Nach Klärung aller Formalitäten gab er folgendes Interview:
𝙒𝙞𝙚 𝙚𝙣𝙩𝙨𝙩𝙖𝙣𝙙 𝙚𝙞𝙜𝙚𝙣𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝 𝙄𝙝𝙧𝙚 𝙇𝙞𝙚𝙗𝙚 𝙯𝙪𝙢 𝙀𝙞𝙨𝙝𝙤𝙘𝙠𝙚𝙮?
Mit sieben oder acht Jahren – ich weiß es nicht mehr so genau, da es schon so lange her ist – fing ich an bei den Jung-Haien dem Puck hinterherzulaufen. Ich blieb meinen Kölner Haie bis zur Junioren-Bundesliga treu und hatte auch unter dem damaligen Haie-Headcoach Wladimir Wassiljew die Chance in der ersten Mannschaft zu spielen. Leider konnte ich damals keinen Vertrag unterschreiben, weil ich mich zu der Zeit gerade in einer beruflichen Ausbildung befand und da musste ich halt Prioritäten setzen. Er konnte dies überhaupt nicht verstehen, aber wir sind nun mal nicht in Russland und mir und meinen Eltern war das dann einfach zu riskant. Ja, das war der Grund warum meine >Eishockey-Vita< dann einen „Aussetzer“ hat – ab dem Alter von 18 oder 19 Jahren habe ich erstmal kein Eishockey mehr gespielt, mein Beruf hatte Vorrang und zudem wurde ich auch schon relativ früh ‚Papa‘! Ja, ich bin stolzer Vater einer 26-jährigen Tochter und eines 23-jährigen Sohnes und beide eifern mir nach und spielen auch Eishockey – Theresa bei den KEC “Die Haie” e.V. – Frauen und Sebastian bei den Haien. Ich habe dann mit 23 oder 24 Jahren wieder meine Schläger ausgepackt und habe in einer Hobbymannschaft mitgespielt. Irgendwann kam mal Werner Kühn (62, KEC-Verteidiger, Meister 1984, `86, `87, `88) und seitdem spiele ich in der Traditionsmannschaft.
𝙒𝙖𝙨 𝙢𝙖𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙎𝙞𝙚 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙗𝙚𝙧𝙪𝙛𝙡𝙞𝙘𝙝?
Ich bin im Außendienst der Firma Saint-Gobain Weber. Das ist ein großes Unternehmen und ist in vielen Bereichen vertreten, wie z.B. das Dämmstoff- und Verpackungswerk Isover G+H in Bergisch Gladbach – Bensberg und einiges mehr. Ich betreue so Putz- und Fassadensysteme.
𝙒𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙨𝙞𝙣𝙙 𝙎𝙞𝙚 𝙨𝙤 𝙧𝙚𝙡𝙖𝙩𝙞𝙫 𝙛𝙧ü𝙝 𝙞𝙣 𝙙𝙚𝙣 𝙏𝙧𝙖𝙞𝙣𝙚𝙧𝙟𝙤𝙗 𝙜𝙚𝙬𝙚𝙘𝙝𝙨𝙚𝙡𝙩?
Mein Sohn ist damals von den Haien zum EHC Troisdorf “Dynamite” e.V. gewechselt und da bin ich von Hans-Peter Walterscheid angesprochen worden, ob ich nicht den Trainerschein machen und dann dort so ein wenig mitmischen wolle. Ich habe nicht lange gezögert, den Trainerschein gemacht und war dann dort ein paar Jahre im Nachwuchsbereich aktiv. Dann bin ich in den Seniorenbereich gerutscht, habe beim KEC, als die noch die Amateur-Mannschaft hatten, zuerst als Co von Uli Rudel angefangen und dann seinen Posten übernommen und wurden Regionalligameister. Aber meine ‚Reise‘ ging weiter – nach zwei Jahren als >Kobra-Beschwörer< beim Dinslakener Eishockeyclub 2009 “Kobras” coachte ich ein Jahr in Dortmund bei den Eisadler Dortmund, bevor ich schon einmal bei meinen, unseren RealStars angeheuert habe. Unter Andy Lupzig war ich der Co bei der 1. Mannschaft und habe das Junioren-Team trainiert. Mit ihm bin ich auch gut befreundet. 19/20 war ich nochmal in Köln und dann kam Corona und ich habe eine neue Liebe gefunden, das Rennrad fahren! Ich hatte ein Jahr ganz ausgesetzt mit dem Eishockey und mit dem Werner das Rennradfahren genossen.
𝘿𝙖 𝙝𝙖𝙗𝙚𝙣 𝙎𝙞𝙚 𝙟𝙖 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙯𝙞𝙚𝙢𝙡𝙞𝙘𝙝 𝙫𝙞𝙚𝙡 𝙀𝙧𝙛𝙖𝙝𝙧𝙪𝙣𝙜 𝙖𝙡𝙨 𝙏𝙧𝙖𝙞𝙣𝙚𝙧 𝙨𝙖𝙢𝙢𝙚𝙡𝙣 𝙠ö𝙣𝙣𝙚𝙣! 𝙒𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙨𝙞𝙣𝙙 𝙎𝙞𝙚 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙬𝙞𝙚𝙙𝙚𝙧 𝙗𝙚𝙞 𝙙𝙚𝙣 𝙍𝙚𝙖𝙡𝙎𝙩𝙖𝙧𝙨 𝙜𝙚𝙡𝙖𝙣𝙙𝙚𝙩?
Es ist schön, wenn man merkt, dass man nicht ganz in Vergessenheit gerät! Auf jeden Fall hat das Telefon geklingelt und Peter (Schüller, Vorstandsmitglied), wie auch einige Spieler sagten, dass die RealStars einen Trainer für die erste Mannschaft suchen und sie dabei an mich denken würden. Also haben wir uns zusammengesetzt, alle Unklarheiten besprochen und jetzt heißt der neue Headcoach der 1. Mannschaft Thomas Schmitz.
𝙒𝙚𝙡𝙘𝙝𝙚 𝙍𝙤𝙡𝙡𝙚 𝙝𝙖𝙩 𝙗𝙚𝙞 𝙄𝙝𝙧𝙚𝙧 𝙀𝙣𝙩𝙨𝙘𝙝𝙚𝙞𝙙𝙪𝙣𝙜 𝙙𝙞𝙚 1. 𝙈𝙖𝙣𝙣𝙨𝙘𝙝𝙖𝙛𝙩 𝙙𝙚𝙨 𝙀𝙎𝙑 𝘽𝙚𝙧𝙜𝙞𝙨𝙘𝙝 𝙂𝙡𝙖𝙙𝙗𝙖𝙘𝙝 𝙯𝙪 𝙩𝙧𝙖𝙞𝙣𝙞𝙚𝙧𝙚𝙣 𝙙𝙖𝙨 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝙑𝙤𝙧𝙨𝙩𝙖𝙣𝙙𝙨𝙢𝙞𝙩𝙜𝙡𝙞𝙚𝙙 𝘼𝙡𝙚𝙭 𝙎𝙪𝙡𝙯𝙚𝙧 𝙜𝙚𝙨𝙥𝙞𝙚𝙡𝙩?
Der Alex Sulzer ist im Eishockey natürlich eine große Nummer, ein „Zugpferd“! Er hat im Eishockey einen tollen Namen, hat in der NHL gespielt, in der Deutscher Eishockey-Bund Nationalmannschaft, in der Deutsche Eishockey Liga (DEL) – das ist schon was! Natürlich hat diese Person bei meiner Entscheidung auch eine Rolle gespielt. Er hat ja auch mit dafür gesorgt, dass es eine 1. Mannschaft gibt, da die jungen Spieler auch eine Perspektive für die Zukunft brauchen. Das hat mich auch bewegt hier zu helfen etwas aufzubauen. Nicht jeder wird DEL- oder NHL-Profi – die Spieler brauchen etwas, wo sie eine Plattform haben auch später noch aktiv sein können. Nicht nur die Leistung zählt, auch der Spaß, der Job und das Drumherum müssen ihren Platz haben. Ich möchte dabei helfen, etwas aufzubauen, dass die jungen Eishockeyspieler unter vernünftigen Bedingungen weiterhin gutes Eishockey spielen zu können.
𝙒𝙞𝙚 𝙨𝙞𝙚𝙝𝙩 𝙄𝙝𝙧 𝘾𝙤𝙖𝙘𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙎𝙩𝙞𝙡 𝙖𝙪𝙨 – 𝙢𝙚𝙝𝙧 𝙤𝙛𝙛𝙚𝙣𝙨𝙞𝙫 𝙤𝙙𝙚𝙧 𝙙𝙚𝙛𝙚𝙣𝙨𝙞𝙫?
Meine Devise lautete immer: >Die Null muss hinten stehen!< Das heißt, dass dann ein Tor reicht, um das Spiel zu gewinnen! Aber ich bin auch kein ‚Mauerfreund‘, dass wir uns hinten reinstellen, um keinen Treffer zu kassieren und zu hoffen, dass vorne schon ein Konter reingeht! Es sollte eine gesunde Mischung aus beidem sein. Die Offensive liegt mir schon sehr am Herzen, aber auch eine gewisse Scheibenkontrolle. Ich möchte, dass sich der Gegner an unser Spiel anpassen muss und nicht umgekehrt.
𝙒𝙞𝙚 𝙨𝙚𝙝𝙚𝙣 𝙄𝙝𝙧𝙚 𝙀𝙧𝙬𝙖𝙧𝙩𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣 𝙖𝙪𝙨?
Ich hoffe natürlich, dass wir unseren Kader zusammenbekommen. Ich würde gerne mit drei guten Reihen in die Saison starten und den Rest mit Junioren-Spielern auffüllen, um die so langsam aber sicher an die 1. Mannschaft heranzuführen. Das ist für mich ganz wichtig, weil der Sprung von den Junioren doch ein gewaltiger ist. Viele Spieler, gestandene Junioren, stellen sich diesen Schritt manchmal zu einfach vor – ich kann nur sagen: Das ist nicht so! Deswegen brauche ich auch gute, charakterlich intakte Führungsspieler, ich nenne sie immer Korsettstangen, die auch Verantwortung übernehmen und die jüngeren an diese Aufgabe auch heranführen. Aber im Mittelpunkt sollte immer die Mannschaft stehen! Klar, sind immer gute und weniger gute dabei. Es ist dann auch schon mal ein sogenannter Überflieger, Star dabei, der aber charakterlich gefestigt sein muss, ohne Allüren! Eine Mannschaft gewinnt Meisterschaften, nicht ein einzelner!
𝙈𝙞𝙩 𝙃𝙚𝙣𝙧𝙮 𝙃𝙤𝙛𝙛𝙢𝙖𝙣𝙣 𝙨𝙩𝙚𝙝𝙩 𝙟𝙖 𝙖𝙪𝙘𝙝 𝙚𝙞𝙣 𝘽𝙚𝙧𝙜𝙞𝙨𝙘𝙝 𝙂𝙡𝙖𝙙𝙗𝙖𝙘𝙝𝙚𝙧 (𝘽𝙚𝙣𝙨𝙗𝙚𝙧𝙜𝙚𝙧) 𝙢𝙞𝙩 𝙪𝙣𝙨𝙚𝙧𝙚𝙢 𝙑𝙚𝙧𝙚𝙞𝙣 𝙞𝙣 𝙑𝙚𝙧𝙗𝙞𝙣𝙙𝙪𝙣𝙜, 𝙙𝙚𝙧 𝙨𝙚𝙡𝙗𝙨𝙩 𝙣𝙤𝙘𝙝 𝙀𝙞𝙨𝙝𝙤𝙘𝙠𝙚𝙮 𝙊𝙗𝙚𝙧𝙡𝙞𝙜𝙖 𝙨𝙥𝙞𝙚𝙡𝙩, 𝙖𝙗𝙚𝙧 𝙖𝙪𝙨 𝙨𝙚𝙞𝙣𝙚𝙧 𝙎𝙩𝙪𝙙𝙞𝙚𝙣𝙯𝙚𝙞𝙩 𝙢𝙞𝙩 𝙐𝙣𝙞𝙫𝙚𝙧𝙨𝙞𝙩ä𝙩𝙨-𝙀𝙞𝙨𝙝𝙤𝙘𝙠𝙚𝙮 𝙞𝙣 𝙙𝙚𝙣 𝙐𝙎𝘼 (𝙨. 𝙄𝙣𝙩𝙚𝙧𝙫𝙞𝙚𝙬), 𝙆𝙤𝙣𝙩𝙖𝙠𝙩 𝙯𝙪 𝙯𝙬𝙚𝙞 𝙆𝙤𝙣𝙩𝙞𝙣𝙜𝙚𝙣𝙩𝙨𝙥𝙞𝙚𝙡𝙚𝙧𝙣 𝙝𝙚𝙧𝙨𝙩𝙚𝙡𝙡𝙚𝙣 𝙠ö𝙣𝙣𝙩𝙚! 𝙒𝙞𝙚 𝙨𝙚𝙝𝙚𝙣 𝙎𝙞𝙚 𝙚𝙨 𝙢𝙞𝙩 𝙯𝙬𝙚𝙞 𝙐𝙎-𝘽𝙤𝙮𝙨 𝙞𝙣 𝙄𝙝𝙧𝙚𝙧 𝙈𝙖𝙣𝙣𝙨𝙘𝙝𝙖𝙛𝙩?
Ich finde das generell eine prima Sache! Obwohl ich eigentlich immer sehr gerne mit deutschen Spielern gearbeitet habe und wir eigentlich unseren Nachwuchs fördern sollten. Diese zwei Kontingentspieler stellen ein Problem dar, wenn sie keine Leistung bringen und unseren Spielern die Plätze wegnehmen. Ich kenne Henry (Hoffmann) aber ganz gut, da er mit meinem Sohn zusammengespielt hat und so vertraue ich seinem Urteil. Ich würde mich freuen, sollte es klappen, da der Kader so auch eine gewisse Tiefe bekommt.
Das Interview wurde geführt von Ivo Jaschick

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