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Interview mit Neuzugang Zach Erhardt

Interview mit Neuzugang Zach Erhardt






Auf den Spuren seines Vaters

Dass der jetzt 24 jährige Zach Erhardt wurde, hat er u.a. seinem Vater zu verdanken – Trevor hatte sieben seiner zehn Jahre in Deutschland sehr erfolgreich in Frankfurt für die Lions gestürmt (311 Sp – 366 T/354 V). „Vorbelastet“ mit dessen Genen zog es den jungen Erhardt auch über den Großen Teich nach Deutschland. Nach einem Jahr in der bayrischen Landesliga (ESV Burgau) folgte er dem Lockruf der RealStars.

Zach, Sie wurden am 06. März 1998 im kanadischen Kellowna, British Columbia, geboren – hat Ihr Vater Trevor eine Rolle bei Ihrer Entscheidung für das Eishockey gespielt?

Ja klar! Ich denke, dass diese Entwicklung ganz selbstverständlich war! Mein Vater hat 11 Jahre lang professionell Eishockey gespielt und mir diese Begeisterung weitergegeben. Soweit ich mich erinnern kann, hat er mir, sobald ich laufen konnte einen Schläger in die Hände gedrückt – ich wuchs also praktisch mit ihm auf. Mit vier Jahren kam dann das Eis dazu und ich kann nur betonen, dass ich es liebe, ich kann mir gar nichts schöneres mehr vorstellen.

Mir kam mal zu Ohren, dass in Kanada fast alle Jungen, aber auch viele Mädchen, mit Schlittschuhen an den Füßen auf die Welt kommen!

Ja, da scheint was Wahres dran zu sein, denn alle meine Freunde spielen Eishockey, oder sind andersweitig auf dem Eis unterwegs. Dieser Sport hat mir in meinem bisherigen Leben alles gegeben. Es ist schon unglaublich, dass ich jetzt schon 20 Jahre dem Puck hinterherjage!

Jeder hat ein Vorbild, zu dem er aufsieht! Ich könnte mir vorstellen, dass es anfangs Ihr Vater war – aber wer kam danach?

Eigentlich muss ich sagen, dass es mein Vater war und immer noch ist. Er hat mir sehr viele Dinge beigebracht im Laufe der Zeit und mir auch noch aus seinem großen Repertoire, dass er sich im Laufe seiner Karriere angeeignet hatte, einige Tricks gezeigt. Habe ich Fragen, oder brauche irgendetwas, steht er mir zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Verfügung.

Aber ich denke, dass jeder Athlet auch ein Lieblingsspieler hat, dem er gerne nacheifern würde – früher war es Wayne Gretzky „The Great One“!

Ja, für meine Generation ist das Syd(ney) Crosby (Pittsburgh Penguins). Ich habe ihn immer sehr gerne spielen gesehen, wenn immer ich konnte. Und ich war nicht der einzige – wir haben seine Spiele öfters zu mehreren gemeinsam vor dem Fernsehen verfolgt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich ihn immer noch online verfolge, seine Kunststücke und Tore bewundere.

Im Internet wird Ihr erster Verein im Alter von 16 Jahren mit den Okanagan Rockets, die zu dem WHL – Club Kellowna Rockets (auch Deutschlands und NHL – Superstar Leon Draisaitl spielte dort) gehören, angegeben.

Ja, ich wollte unbedingt für die Rockets spielen, habe es probiert und dort zwei unvergessliche Jahre absolviert. Danach spielte ich noch in den unterschiedlichsten Ligen in British Columbia, bevor ich dann nach Deutschland kam!

Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben?

Ich würde sagen, dass ich ein hart arbeitender Stürmer bin, der aber auch seine defensiven Aufgaben nicht vergisst. Ich kann den Puck führen, hart kämpfen, bringe viel Gefahr vor das gegnerische Tor und sehe auch meinen Nebenmann.

Ihr Ziel war/ist auch die NHL, wie bei jedem Eishockeyspieler?

(lachend) Dieses Thema habe ich schon längst ad acta gelegt!

Wie kam es denn überhaupt, dass Sie in Deutschland und schließlich bei den Bergisch Gladbach RealStars gelandet sind? Hatte Ihr Vater aus eigener Erfahrung Ihnen diesen Ratschlag gegeben?

Nicht unbedingt. Wir hatten schon darüber gesprochen, denn ich wollte, nachdem die NHL ausgeträumt war, unbedingt nach Europa gehen, um professionelles Eishockey zu spielen. Dass ich letztlich in Deutschland gelandet bin, war mehr ein Zufall. Im letzten Jahr habe ich für den bayrischen Verein ESV Burgau meine Schlittschuhe geschnürt. Die Saison lief nicht schlecht und da habe ich einen Anruf von den Bergisch Gladbacher RealStars erhalten. Das Gespräch war sehr interessant und es fand direkt mein Interesse! Und hier bin ich!

Worin liegen Ihre Meinung nach die größten Unterschiede zwischen dem Eishockey in Nordamerika und hier in Europa, Deutschland?

Was als erstes ins Auge springt ist die größere Eisfläche und daraus ergeben sich dann auch noch weitere Unterschiede. Hier hat man etwas mehr Zeit, hier wird mehr Schlittschuh gefahren. In Kanada/USA steht das Körperliche, das Physische mehr im Mittelpunkt, während es hier mehr die technischen Aspekte sind.

Können Sie auch einen Vergleich der Zuschauer und Arenen anbringen!

Es ist schwer da einen Vergleich zu ziehen. Die Arena bei uns in Kellowna ist natürlich größer und moderner, aber was ich hier bisher von den Zuschauern, von den Fans mitbekommen habe, werden die Beschreibungen meines Vaters nur bestätigt. Was hier abgeht, kann man nicht mit dem in Kanada vergleichen. Momentan bin ich hier und ich muss sagen, ich liebe es!

Wie ist das Leben hier in Deutschland?

Es ist schon etwas anders! Ich bin jetzt hier gerade mal fünf Tage und ich habe noch nicht allzu viel gesehen, bin gerade dabei mich einzurichten. Aber was ich bisher gesehen habe, ist schon gut. Die Unterschiede sind nicht so krass, wie man sich das vorstellen könnte. Morgen werde ich sehr wahrscheinlich mal in die Kölner City fahren – mal schauen, was ich dann sage!

Vollenden Sie bitte den Satz: >Ein Leben ohne Eishockey ist …

…. schrecklich!<

Wenn Sie kein Eishockeyspieler geworden wären, was wären Sie dann geworden?

Golfer!

Vielen Dank und viel Erfolg!

Über den Autor

RealStars administrator